Empfohlene Reisedauer.

Die Mindestreisezeit ist fünf Tage, ideal ist eine Woche. 

Empfohlene Reisezeit.

Zu jeder Jahreszeit empfehlenswert.

• Zürich Hbf–Augsburg: 3 Std. 30 Minuten, 1 x Umsteigen in Buchloe.
• Augsburg–Nürnberg Hbf: 1 bis 2 Std., direkter Zug.
• Nürnberg–Pilsen: 3 Std., 1 x Umsteigen in Schwandorf.
• Plzen hl. n.–Prag hl. n.: 1 Std. 20 Minuten, direkter Zug.
• Prag hl. n.–Ceske Budejovice (Budweis): 2 Std., direkter Zug.

Der Interrail Global Pass für 5 oder 7 Reisetage innerhalb von 1 Monat ist besonders geeignet. Diese Route können Sie komplett ohne Reservierungen fahren. Reservieren ist aber möglich über eurail.eu.

Von Zürich geht es durch das schöne Allgäu in die weltbekannte Fuggerstadt. Fast wie in Italien, spüren Sie in der Altstadt von Augsburg ein mediterranes Flair. Enge Gassen und Ecken voller kleiner Läden, Gerbereien, Juweliere oder Galerien. Mitte im Zentrum: Die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt –1516 gegründet vom wohlhabenden Bankier Jakob Fugger. Für knapp 0,88 Euro im Jahr (!) leben hier bis heute bedürftige Augsburger in rund 140 Wohnungen auf wunderbar gestaltete Häuser verteilt. Im Zentrum der Tafeldecker-Biergarten, eine Oase der Ruhe, in der Sie ein frisch gezapftes Fuggerbier geniessen. Hier werden Sie daran erinnert, dass es schon lange vor der Gründung der Stadt München in Bayerisch-Schwaben eine Hochburg schwäbischer Braukunst gab, die bis heute existiert.

Nürnberg, die Frankenmetropole ist ein Pflichtstation für alle Geniesser:innen. Hier gibt es nicht nur die unvergleichlichen Nürnberger Bratwürste, leckere Lebkuchen und Brezeln, sondern auch gutes fränkisches Bier. Für alle, die Biergeschichte lieben, ist die traditionsreiche Hausbrauerei Altstadthof ein Muss. Hier können Sie bis zu 24 Meter unter die Erde steigen und das grösste Kellerlabyrinth Süddeutschlands aus dem Jahr 1380 erkunden. Die Kellergassen werden noch heute für die Reifung und Lagerung von Bier genutzt, darunter auch die Rotbiere (eine Nürnberger Spezialität) und der Bierschnaps. «Bier hat uns das Leben gerettet», sagen Nürnberger, die die Bombenangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg überlebt haben. Sie suchten Zuflucht in den Bierkellern aus dem 14. Jahrhundert. Bei den schweren Bombardierungen wurde die Altstadt zu 90 Prozent zerstört, aber weniger als 7000 Einwohner kamen ums Leben. Das ist bemerkenswert wenig und viel weniger als in anderen deutschen Grossstädten. Auch die Original-Kaiserjuwelen und andere bedeutende Nürnberger Kunstschätze überstanden die Bombenangriffe der Alliierten in einem geheimen Bunker direkt unter der Kaiserburg. Auch diesen Luftschutzkeller können Sie noch besichtigen.

Von der Frankenmetropole Nürnberg führt die Gräfenbergbahn 28 Kilometer hinauf bis an den Beginn der Fränkischen Schweiz. Eine bildschöne Zugstrecke mit interessanter Geschichte und gemütlichen Brauereien zum Einkehren. An der Station Weissenohe beginnt der sogenannte Fünf-Seidla-Steig entlang von familiengeführten Brauereien und Gasthöfen.

Von Nürnberg durch die Wälder von Franken und die Oberpfalz geht’s mit dem Regionalzug in Richtung tschechische Grenze. Hier merken Sie sofort, dass Sie im Land mit dem höchsten Bierkonsum der Welt angekommen sind. Bereits in der Lokalbahn nach Pilsen können Sie beim Bordcaterer direkt tschechisches Bier kaufen und währen der Fahrt geniessen.

Pilsen ist der Geburtsort des hier 1842 erfundenen Lagerbiers. Es ist die Heimat des Pilsner Urquell (Plzeňský prazdroj), dem ersten Pils der Welt. Dieses Urquell-Bier inspiriertes das Bier, das heute weltweit als «Pilsner» oder «Pilsener» verkauft wird. Das Bier wird bei niedriger Temperatur vergoren (Untergärung) und anschliessend in unterirdischen Stollen gelagert – hier finden Sie also ein riesiges System von Biertunneln und Gewölben aus dem 14. Jahrhundert, die noch immer zugänglich sind.

Vom Zentrum Pilsen aus erreichen Sie mit dem Bus die Kleinbrauerei und Biergarten Purkmistr. Hier können Sie buchstäblich in mehrere Liter unfiltriertes und unpasteurisiertes Bier eintauchen, vermischt mit Wasser, zerstossenem Hopfen und Bierhefe zur Unterstützung der Durchblutung. Ein richtiges Wellness-Bierbad. Was will ein Biermensch mehr? Nun, vielleicht einen privaten Bierzapfhahn in der Badewanne? Check!

Es gibt Direktzüge von Pilsen nach Budweiser, Sie können aber auch über Prag fahren. Nur 80 Minuten dauert die Fahrt von Pilsen in die Hauptstadt Tschechiens. Hier können Sie Ihre Biertour mit einem Besuch in einem der vielen Hospodas (tschechische Kneipen) verlängern. Beliebt bei den Einheimischen: Lokál, einer Kneipenkette, die die Einfachheit der Biergastronomie auf höchstes Niveau gehoben hat. Ausserdem sehenswert: Das Prager Biermuseum. Hier erfahren Sie mehr über die Kunst des Brauens und die Bierliebe der Tschechen.

Lassen Sie sich nicht vom ersten Eindruck abschrecken. Rund um das Zentrum besteht die Hauptstadt der Region Südböhmen fast ausschliesslich aus Geschäftshäusern und Apartmentkomplexen, die nicht sofort ein Wow-Gefühl hervorrufen. Erst wenn Sie das Zentrum der Stadt betreten, entfaltet sich ihre Schönheit. Entdecke Sie den schönen Marktplatz und erfahren Sie, wie dieses köstliche Bier, das der Stadt Weltruhm verlieh, in der Brauerei hergestellt wird. Der deutsche Name für České Budějovice ist Budweis und nach ihr ist auch das Bier benannt. Nicht zu verwechseln mit der gleichen Marke des amerikanischen Biergiganten Anheuser-Bush, mit der der tschechische Hersteller seit Jahren um die Rechte am Namen Budweiser kämpft. Hier in České Budějovice bestellt man einfach einen Budweiser. Meistens wird es in einem Halbliter-Glas ausgeschenkt und Sie erhalten es in vielen Restaurants und Bars über die ganze Stadt verteilt. Auch eine Besichtigung der Brauerei ist sehenswert und dauert rund eine Stunde.

Innerhalb von drei, bzw. viereinhalb Stunden fahren Sie von Prag komfortabel mit dem Zug weiter nach Brno und Bratislava. So fahren Sie durch die Böhmisch-Mährische Höhe, vorbei an sanften Hügeln, entlang von eleganten Schlössern und mittelalterlichen Burgen, wo viele tschechische und ausländische Filme gedreht werden. Es ist auch das wichtigste tschechische Weinbaugebiet, mit Weinkellern in den Bergen. 

Bayern ist heute eines der führenden Anbaugebiete für Braugerste. Bayern weist auch die grösste Brauereidichte der Welt auf, mit ca. 620 Brauereien. Die Bayerische Bier-Kultur ist also unbestritten ein zentraler Bestandteil des kulinarischen Erbes.

Die Grundlage für die Bayerische Bierqualität ist das weltbekannte Bayerische Reinheitsgebot von 1516. Es gibt bis heute vor, dass für Bayerisches Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden darf. Damit stellt das Reinheitsgebot die weltweit älteste bis heute gültige lebensmittelrechtliche Bestimmung dar.

Mit einem Bierkonsum von 185,1 Litern pro Kopf (2021) sind aber nicht die Bayern, sondern die Tschechen seit vielen Jahren die durstigsten Biertrinker der Welt.

Wussten Sie, dass Sie in deutschen und tschechischen Zügen frisch gezapftes Bier geniessen können? In Tschechien selbstverständlich Pilsner Urquell, in Deutschland Bittburger. Dazu im Speisewagen am besten eine regionale Spezialität kredenzen.